Das Ziel des Projektes besteht in der Integration eines autonomen Sensorsystems in das Maschinenelement Zahnwelle, wobei die Primärfunktion des Systems unverändert bleiben soll. Zahnwellenverbindungen (ZWV) zählen zu den höchstbelasteten Maschinenelementen im Antriebsstrang und sitzen üblicherweise zentral im Leistungsfluss. Zur Detektion mechanischer Überlasten an der ZWV wird ein Werkstoffsensor in Verbindung mit einer Wirbelstromprüfung eingesetzt. Das Prinzip des Werkstoffsensors beruht auf einer dauerhaften Gefügeumwandlung von paramagnetischem Austenit in ferromagnetischen Martensit. Der Anteil des gebildeten Martensits ist bei zyklischer Belastung abhängig von der Lastamplitude und der Lastwechselzahl. Die Gefügeumwandlung tritt im Werkstoffsensor in Abhängigkeit des Ermüdungszustandes auf. Eine höhere Belastung erzeugt dabei immer wieder Martensit, wodurch der Werkstoffsensor nicht nach einer Lastüberschreitung verbraucht ist. Die magnetischen Veränderungen können mittels elektromagnetischer Prüftechnik in Form von Wirbelstromsensoren und einer Auswerteeinheit nachgewiesen werden. Die Realisierung der Lasterfassung und Informationsspeicherung durch das Sensormaterial, welches diese Funktion ohne externe Energieversorgung ausführt und das Auslesen in großen Intervallen ermöglicht, führt zu einer besonders energieeffizienten Bauteilüberwachung.
In der 1. Förderperiode wurde ein Funktionsnachweis für alle notwendigen Module (siehe auch nachfolgende Abbildung) für eine autonome, lastsensitive Zahnwelle, die Überlasten detektiert und die Wirbelstromprüfdaten drahtlos überträgt, erbracht. Die Energieversorgung der Auswerteeinheit kann mittels Energy Harvesting über einen integrierten Generator realisiert werden, der die Rotationsenergie der Zahnwelle nutzt. Die drahtlose Datenübertragung erfolgt über die integrierte Auswerteeinheit mittels LoRaWAN.